Portrait

Zeichnen und Malen war mein Hobby seitdem ich denken kann, mit Kohle, Tusche, Bleistift, Öl, Tempera, Aquarell. Noch als Schülerin absolvierte ich ein Fernstudium für Gebrauchsgrafik und Illustration an der amerikanischen Famous Artists School in Holland. In meinem Beruf als Innenarchitektin habe ich mein Interesse am Raum zeichnerisch ausbauen können, aber kaum frei gemalt. Zwei Jahrzehnte habe ich als Buchautorin und Journalistin zu Design- und Architekturthemen gearbeitet und dabei das Ausdrucksmittel Schreiben entdeckt, das ich seit sechs Jahren in einer Literatur-und Schreibwerkstatt intensiviere. Außer hin und wieder ein paar rasche Skizzen habe ich das Malen in dieser Zeit völlig vernachlässigt. Dafür hat mich meine Kamera überall hin begleitet, beruflich und privat. Ein Jahr lang habe ich an der Abendschule der Städelschule bei Thomas Bayerle gezeichnet. Etwa 2006 habe ich wieder intensiver mit Zeichnen begonnen, und mich in workshops, Malkursen und auf Malreisen weiter gebildet. Zunächst habe ich Porträts gezeichnet, die mich schon als Kind faszinierten, und dann die Acrylfarbe entdeckt. Sie ist für mich einfacher als Ölfarbe zu handhaben. Ich arbeite damit gern lasierend, mehrschichtig, weich, probiere aber aktuell vieles aus. Mich reizt bei meinen Bildern am meisten die Auseinandersetzung mit Licht und Materialstrukturen, um eine bestimmte Atmosphäre zu erreichen, ganz gleich ob in der Natur, in einem Raum oder im Porträt.
Licht ist für mich dabei besonders wichtig mit seiner Helligkeit und seinem Schatten. Aber mich faszinieren auch Reflexionen, Farbspiele, Transparenz, Verfremdungen. Ich möchte Bilder malen, die über die Ästhetik hinausgehen und im Betrachter etwas auslösen, das ihn/sie berührt. Für mich ist das Malen wie Meditation und Musik, die mich völlig aufnimmt.