Portrait

geboren am 12.03.1970 in Schwerin

So lange ich denken kann - ist die Malerei meine Leidenschaft.

Schon im Kindergarten saß ich meist in einer Ecke und malte oder zeichnete, statt zu spielen. Später in der Schule reizte mich dagegen der Kunstunterricht am Anfang nicht so sehr. Ich malte lieber was mir in den Sinn kam, statt nach vorgegebenen Themen. Dennoch schaffte es die polnische Kunstlehrerin, Frau Will, mir auch darin einen Reiz zu vermitteln. Es war 1979 als ich ihr mein - zur Aufgabe gestelltes - Blumenstillleben übergab. Sie erkannte mein Talent und meinte zu mir: "Sehr schönes Bild! (ich war ganz anderer Meinung) ... aber sind die Blätter und die Blüten in Wirklichkeit einfarbig? - Sieh mal genau hin!" Daraufhin nahm Sie einen Pinsel und versah eines meiner grünen Blätter, mittels weniger Striche, mit einer Maserung. "Nun bist Du an der Reihe!... und vergesse die Blüten nicht", sagte sie noch und gab mir mein Werk zurück. Natürlich folgte ich ihrem Rat und sah mit jedem Strich, wie meine Sonnenblumen begannen zu leben.

Durch dieses Ereignis wurde ich endgültig von der Schönheit der Farben und den technischen Möglichkeiten der Malerei überzeugt. Die Begeisterung künstlerisch zu experimentieren und nicht einfach nur (ab) zu malen ließ mich dann nicht mehr los.

Ich besuchte jahrelang den fakultativen Unterricht "Malen und Zeichnen" in der Schule und wurde Preisträger regionaler Zeichenwettbewerbe. Natürlich war da immer die besagte Lehrerin, die mich förderte und besonders forderte.

Eigentlich war dadurch ein künstlerisches Studium vorprogrammiert aber es gab zwei Gründe, die mich davon abhielten. Zum Einen waren es die künstlerischen Sanktionen in der DDR, die Thematik und Stil geradezu vorschrieben und zum Anderen, prägte mich ein weiteres Erlebnis:

Ich geriet durch Zufall 1985 in eine Vernissage, eigentlich eine geschlossene Veranstaltung aber ich wurde von dem Gitarristen eingeladen, der dort die musikalische Begleitung machte. Ich bestaunte besonders die meisterhaften Portraits, welche technisch und vom Ausdruck her - für mich unerreichbar schienen. Doch außer mir tat dies kaum jemand. Im Mittelpunkt standen eher Zeichnungen, wie von Kinderhand - Strichmännchen auf Packpapier!

Ich erlernte also stattdessen einen technischen Beruf und strebte nach dem Wehrdienst ein Ingenieurstudium an. Doch schlussendlich kam alles anders, die Wende, Familie, 3 Kinder und ein neuer, kaufmännischer Beruf. Zeit für die Malerei blieb da kaum noch. Der Drang zu malen war aber ständig präsent.

Zu Beginn 2000 setzte ich dann endlich meinen Jahrtausendvorsatz in die Tat um und begann wieder intensiv zu malen. Dies war wie ein Befreiungsschlag und ich konnte gar nicht mehr damit aufhören.

Für den Neuanfang hatte ich mir bewusst Porträts und Aktdarstellungen vorgenommen, weil es meiner Meinung nach - eine gute Grundlage für einen Neustart bei der Malerei darstellt. Der Mensch mit seinen Schattierungen, seiner Individualität, seinem Glanz und nicht zuletzt seiner Schönheit reizt dabei gerade durch seinen Schwierigkeitsgrad.

Schönheit ist dabei relativ! Manchmal sind es gerade die kleinen Schwächen eines Menschen, die ihn liebenswert und schön machen. So findet man bei meinen Bildern z.B. häufig, bewusst schielend gemalte Augen oder andere Fehler und Makel.

Seit damals entwickele ich mich technisch und autodidaktisch weiter.

Mein bevorzugtes Sujet sind immer noch Porträts bzw. menschliche Darstellungen im Stile des Realismus. Durch den Einsatz unwirklicher, teils knalliger Farben versuche ich aber auch eine Verknüpfung zur Moderne zu erreichen. Teilweise mutet dieser Brückenschlag in die heutige Zeit bewusst wie PopArt an.

Meine parallele Unterstützung anderer Künstler durch meine Internetgalerien und -projekte verdrängen leider die Malerei wieder zusehens.